Na? Mal wieder keine Lust aufzustehen? Keine Lust auf...? Kennt man aus der Werbung, aber hier gehts nicht um Marmelade, sondern um mit Abstand die düsterste Platte die ich seit Jahren gehört habe. Dieses Einmann-Projekt aus Frankreich hat sowas von keinen Bock auf alles, dass es die wahre Freude ist. Die Werkstätten von Mordor sind gegen diese Scheibe ein lächerlicher Kindergarten. Als Referenzband sollte man man grob Godflesh ranziehen, aber selbst Godflesh sind viel zu lebenslustig für Phobos. Hier hämmert und stampft es in einer Tour. Die Songs sind allesamt langsam. Alles ist dunkelstes Schwarz, da wächst kein Blümchen. Sollte mal wieder ein Komet auf der Erde einschlagen und alles vernichten; das ist der richtige Soundtrack dafür. Aber nicht dass man dann Angst hat. Nein, man gönnt es jedem kleinen einzelnen Licht auf dieser Welt zu erlöschen. Die Gitarren sind tief, die Riffs langsam und düster, manchmal an Voivod erinnernd. Das Schlagzeug/Programming klöppelt bedrohlich alles in Grund und Boden. Manchmal bekommt man etwas Luft zum Atmen, wenn die bedrohlichen Synthiesounds zur Atmosphärenverstärkung aufspielen. Dieses aber nur minimal. Diese Scheibe ist dominant, und man selbst hat sich unterzuordnen. Der "Gesang" ist meistens ein richtig angepisstes Schreien, aggressiv, keine Widerrede gestattet. Einzelne Songs kann man hier nicht hervorheben. Diese CD ist wirklich eine Ausgeburt der Hölle und in einem Guss zu sehen. Falls ihr mal wieder nervige, gut gelaunte Heavy-Metal Kollegen bei euch sitzen habt, die schön Party feiern wollen, ihr selbst aber nur kotzen könntet bei jeder Art von guten Laune, legt diese CD rein und alle Probleme und gutgelaunten Kollegen verschwinden von ganz alleine. Phobos sind in meine Partyauflösungs-CD-Sammlung ganz oben eingestiegen. Ganz großes Kino!

- Phobotic / aug. 2005 (9/10)

 

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